Wie beeindruckend und packend klang doch Philipp Rösler, als er im letzten Jahr lauthals versprach „Ab heute wird geliefert!“. Wie ähnlich beherzt, zukunftsweisend, engagiert und knackig klingt es heute im Originalton der Nachrichten „Die Arbeit geht heute los!“, ausgerufen von einem bis dato weithin unbekannten Johannes Ponader. Er ist der neue politische Geschäftsführer der Piraten.

So ein unerwareter Gleichklang. Aber da bleiben Fragen: Was hat Rösler eigentlich vor dem Liefern gemacht – eingelagert? Und hat er zwischenzeitlich geliefert? Was hat Ponader eigentlich vor dem Arbeiten gemacht – gefaulenzt? Und wenn er’s bisher nicht getan hat, wird er überhaupt wissen, wie arbeiten geht?

Gleiche Sprüche,  gleiche Sprechblasen-Rhetorik, analoges „ab sofort“ Problem bei Piraten und FDP: die deutsche Sprache. Rösler hat sich vertan. Er hatte nix eingelagert und konnte daher auch nicht liefern. Das musste er ja eigentlich vorher gewusst haben, ergo war es wohl ein Versprecher, eine grammatiklaische Schludrigkeit in Zeiten der Banalrhethoriker. „Ab heute wird geliefert“ war falsch, grammatikalisch wäre korrekt gewesen: „Ab heute sind wir geliefert“. Deshalb Herr Ponader stimmt mich bedenklich von Ihnen auch zu hören: „Wir geben die Antworten von denen viele noch nicht mal die Frage verstehen“. Nicht wirklich ein grammatikalischer Überflieger. Aber Herr Ponader: Vermeiden Sie es Antworten zu geben, deren Fragen vielleicht auch niemanden interessieren. Typische Piratenarbeit ist kapern, schießen und versenken. Das „Schießen“ geht also heute los? So ein Schuss kann aber schnell einmal nach hinten losgehen, wenn ein Pirat beginnt, sich schon verbal den etablierten Parteien zu nähern. Da kommt der Klabautermann.