Kabarettismus

Mensch Markus Söder, Du fränkisch-lallzüngiger Speerstumpf der bayerischen Landespolitik: Hut ab. Trotz regelhaft gelebter poltischer Diskrepanzen lobst Du heute Gerhard Polt, den Meister der tiefsinnigen, bayerischen Seelenentkleidung und biederländlich-bavaroiden Selbstdarstellung zu seinem Siebzigsten mit den Worten „einer der großen bayerischen Aushängeschilder des Kabarettismus“. Unabhängig davon, dass „der Aushängeschild“ zwar maskulin klingt aber doch eher von einer verweichlichten Grammatikbirne zeugt, beeindruckt das Wort Kabarettismus doch nachhaltig. Endlich sagt einer, was das Kabarett ist: keine satirisch-politisch fokussierte Kunstform, wie viele annehmen, sondern „ein Kollektiv von Anhängern einer theoretischen Bewegung (Wikipedia)“ ähnlich wie der Sozial-ismus oder der Kommun-ismus. Soll Dein Lob also als hintersinniger Zyn-ismus dem Jubilar gegenüber verstanden werden? Nein, so viel verbalkreativen Symbol-ismus kaufen wir Dir nicht ab, wir glauben eher an einen simplen, aus geistigem Katabol-ismus geborenen rhetorischen Diletant-ismus.

Wie sagt Polt: „Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten.“, das konterst Du locker mit „Wir brauchen keine Sprache, weil mir san mir.“


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