Ehrensold für Escortgold – Die Unschuld an der Leine

So ein blöder Abstieg. Da ist man nun jung, hübsch, blond und die gesellschaftlich hochglanzpossierte erst-tätowierte First Lady der Republik und dann geht der schmucke Ehemann seines Schlosses samt Amt und  Rotteppich-Rouladen verlustig weil er der banal-bourgeoisen Vorteilsnahme bezichtigt wird. Als ob die paar Urlaubsreisen mit Upgrade-Tickets zu berlusconesken Gastgebern, die kleine, von der aller Hintergedanken freien Freundesfrau, privatkreditierte Hütte und das bisschen Misch-Masch-Gemeierte Feten-Sponsoring es rechtfertigen würden des schönen Christians Bundespräsenz so jäh zu präsid-enden.

Der lebenslange Ehrensold sollte zwar mit 217.000€ pro Jahr genug für zweier Menschen kleines Glück sein. Was aber Geld nicht kaufen kann ist Ruhm, Macht, Glamour und vor allem Medieninteresse. Da „Christian der Abgevorteilte“ desselben wohl dank Bedeutungslosigkeit vorerst nicht mehr kriegen wird, falls er nicht doch noch wie dereinst Uwe Barschel in eine Badewanne abtaucht, muss Frau halt selber ran. Doch wie?

Sex and Crime gehen immer, weiß die studierte Kommunikationsforscherin. Also, sagt sich die ehemalige PR-Fachfrau, hat doch damals ihr Wulff im Rücktrittspelz anläßlich des hochquotierten ARD+ZDF-Interviews die Steilvorlage gegeben. Der Preis der Popularität, so heulte der Wulff damals,  bestehe darin dass man Dinge offenbaren müsse, bei denen viele andere sagten, „das würden sie nie machen“, „auch im Internet, wenn Sie da sehen, was da über meine Frau alles verbreitet wird an Phantasien“. Uiuiuiuiuiui! Was meinte er wohl mit „Phantasien“? Der Duden kennt dazu blühende, eigene, erotische, kindliche, lebhafte, sexuelle, schmutzige und wilde Phantasien!

Die Großburgwedeler wilden Feger-Phantasien sind wohl aus den Feuchtträumen einiger Parteifeinde des ehemaligen Ministerpräsidenten frei errigiert. Dass aber ausgerechnet jetzt statt der christdemokratischen Lügenerotiker der brave Günther Jauch und Big Brother Google von der ex-prästituierten Wulffin angesprungen werden, hat seinen Grund. Keiner der Beklagten hat je von Escort-Bett-Tina gesprochen, beide sind aber populärer als die hinterbänkelden hannoveraner Schmuddelonanier. Jauch ist stattdessen wunsch-schwiegersohn-seriöser A-Promi, Google ist eine übermächtige und unheimliche Algorithmus-Pseudounschuld. Die Klagen werden ausgehen wie das Gehörnteberger Schießen aber dank der an- und vorzüglich gewählten Kontrahenten ist eines in jedem Fall so sicher wie beim Boxkampf Rainer Langhans gegen Vladimir Klitschko: das Medieninteresse.

Unser Mitleid gehört natürlich, Gerüchtsurteil hin oder her auf jeden Fall der so böse verleumdeten Schönheit und ihrem Mann an der Leine. Ja wir schämen uns in diesem Zusammenhang gleich mal für unsere eigenen Phantasien, auch wenn wir das Wort Comeback im Zusammenhang mit einer neuen Stellung von Ex-Präsi-Betty nicht schmuddelig verstehen wollen. Entschuldigung dafür wird aber erst gewährt, Befriedigung werden wir erst finden, Abbitte werden wir nur tun können, wenn wir das so zufällig ins Rampenlicht gerückte Buch der zweiten Frau, der B-Gattin, des zapfengestrichenen Christian beim Ablass-Buchhändler amazon vorbestellt haben. Darin schreibt Bettina „die Offene“ über „Meine Sicht der Dinge – Jenseits des Protokolls“. Ein Dumpfbeutel ist, wer nicht hofft im protokollaren Abseits zumindest die eine oder andere Einsicht ins Blitz-, Blau- oder am Liebsten Rot-lichtmilieu zu erhalten. Was, wenn nicht Feuchtgebiete sollten wir denn nach Shades of Grey sonst von der „offenen Biografie“ einer 39jährigen erwarten, wenn schon der Klappentext des Buches sagt, es gäbe „Gerüchte zu einem angeblich bewegten Vorleben“ der Tittel-Heldin.

Bleibt nur noch das Eine zu hoffen: bitte Bettina, zeig‘ auch mich noch hur-tig an, dann wird mein Blog berühmt. Das muss Dir der Platz Deines Buches auf den Bestsellerlisten schon Wert sein, das zumindest ist meine Sicht der Dinge.


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